Wie alles begann ...

Zufälle können die Welt verändern. Meine Welt veränderte sich im Herbst 1978, als ich in einer Katzenzeitschrift Fotos von ersten Silbertabbys sah, die damals aus USA importiert worden waren. Katzenzucht? Niemals, hätte ich vor diesem Tag mit Nachdruck gesagt. Doch dann setzten sich die Zufälle fort. Und plötzlich war ich im Besitz einer kleinen Silbertabby-Dame aus England.

Die Zuchtanfänge verliefen nicht reibungslos. Doch auf halbem Wege aufzuhören, war noch nie mein Ding. Also machte ich weiter, suchte neue Wege, wo sich Hindernisse auftürmten. Und ich fand in Ad de Bruijn aus den Niederlanden schon Anfang der 80er Jahre einen passionierten Tabby-Züchter, mit dem mich seither eine Freundschaft verbindet, die über eine reine züchterische Zusammenarbeit hinausreicht.

Wer erinnert sich heute noch an die Anfänge der Silbertabby-Zucht? Die Kitten dieses ersten US-Zuchtpaares gingen teilweise an Züchter. Andere Züchter und Aussteller kauften Kitten in England und den Niederlanden. Doch eine Zuchtbasis bildete sich nicht. Einen unverwandten Kater zu finden war ungefähr so einfach wie einen Sechser im Lotto zu haben. Zu Beginn der 80er Jahre waren totale Fremdverpaarungen kaum möglich, Halbgeschwister-Verpaarungen oder Großeltern-Enkel-Verpaarungen an der Tagesordnung. Die Zucht drehte sich im Kreis. Und da die zwei oder drei Züchter, die sich an Tabbys heranwagten, keine Alternativen sahen, machten sie auch gleich wieder Schluss mit der Tabby-Zucht.

Um den Teufelskreis der Inzucht zu durchbrechen, fragte ich um Genehmigungen für Rassekreuzungen an. Einen Exotic-Shaded-Kater kreuzte ich ein und drei Perser. Von allen Würfen behielt ich natürlich Jungtiere, obwohl sie durch die zumeist Shaded-Perser sehr hell waren und auch in der Fellqualität nicht „britisch" ausfielen. Ad de Bruijn züchtete aus einer Brauntabby-Linie „Boy de Broeckloni", einen blau-silbernen Kater, der sehr dunkel war. Mit ihm konnte ich das Pigment des Musters und auch die Felltextur verbessern. Die kommenden Zuchtjahre dienten der Selektion und weiteren Verbesserung der Silbertabbys.

In der zweiten Hälfte der 80er Jahre fielen die ersten goldenen Kurzhaar-Kitten. Die eingekreuzten silbernen Perser waren Golden-Träger. Die neue Farbe war eine große Herausforderung. Doch die Aufgabe reizte mich. In Kombination mit meinen Silver-Shaded-Briten züchtete ich zunächst Golden-Shadeds, später dann mit den Silbertabbys auch Golden-Tabbys. Die Goldentabbys, die über die Shaded-Linien neues Blut führten, brachte ich dann in den 90er Jahren wieder mit den Silbertabbys zusammen, die so eine deutliche Verbesserung im Typ und vor allem im Charakter erfuhren. Denn: Die Ursprung-Tabbys waren sehr schwierig im Charakter und von einer Schmuse- und Schoßkatze weit entfernt. In alten Linien ist die menschenablehnende Haltung auch heute manchmal noch anzutreffen.

Die Zufälle - auch die Goldenen sind einer - waren noch nicht zu Ende. Durch die Zusammenführung der Silber- und Goldentabbys trugen meine Katzen und Kater fast alle goldene Gene und Verdünnung. Plötzlich lagen blue-goldene Kitten in der Wurfkiste, eine nicht geplante Varietät, die in den vergangenen Jahren aber auch viele Bewunderer gefunden hat.

 

How does it start ...

I fell in love with a silvertabby face in 1978. And since that time I have lived with silvertabbies, breed them and tryed to improve this wonderful variety.

I started with a small English female. As there were only some silvertabbies in Germany I contacted Ad de Bruijn in Netherland, breeder of "de Broeckloni". I got two Silvertabbies (male and female) of his very important breed. In the middle of the 80's, in order to have new blood and prevent inbreeding, I used three Persian cats and one Exotic, most of them shaded-silver, one a very light LH-tabby. So I got better bodies and type, but light colour and longer hairs. To improve the colour and coat I used the orange-eyed blue-silver-tabby "Boy de Broeckloni", which had browntabby and blue ancestors. On the way to better silvertabbies I suddenly got golden-tabbies, as the Persian-shadeds were carrying this colour. Alas: There wasn't a standard for this new variety at that time.

It was a long way to acknowledgement, not in my club (independent) but FIFE. So only some breeders started in the 80's with this new colour. At shows judges told me to expose my golden-tabbies as green-eyed pets. So I bred goldens without pattern. The shaded-goldens found many friends and breeders because silver-shaded-breeders saw the chance to use new blood.

Because I'm a great fan of tabbies I started breeding golden-tabbies too. It was a big business for many years to couple silvertabbies to golden-shadeds, keeping the cats carrying the golden colour and the blotched pattern. I did it doubly to get two lines of golden-tabbies to prevent inbreeding. I had to keep many cats from only one litter, mating one, and taking their kittens for the next generation.

Today I'm glad I did so. By selection I got nice golden-tabbies, and also blue-goldens. And now I mate the goldens to the silvertabbies and have new blood for this variety. And more: The golden-shadeds came rom Persian cats and brought good bodies, very intensive green eyes and a lovely character into the tabbies.

I have never bred any cats other than silver and golden British Shorthairs. At the moment I have more than 20 cats in my house, 10 tomcats among them. No two cats have the same pedigree, all of them have some new blood or special combination. And every time I consider making new experiments to keep the breed manifold.